Teilflächenspezifische N-Düngung bei Getreide
Ziel ist es, bei der ersten Düngergabe schlecht entwickelte Pflanzen/Teilbereiche und bei der letzten Düngergabe gut entwickelte Pflanzen/Teilbereiche zu fördern, um einerseits das Ertragspotenzial zu steigern und andererseits alle Zonen bedarfsgerecht mit Nährstoffen zu versorgen.
Erste N-Düngergabe bei Getreide
Schwere (tonhaltige) Bereiche erwärmen sich im Frühjahr langsamer, sind reaktionsträger und weisen ein gehemmtes Mineralisationsverhalten auf -> rote Bereiche.
Da bei den kalten Frühjahrbedingungen weniger Stickstoff vom Boden zu erwarten ist, müssen diese Bereiche stärker angedüngt werden. Gut entwickelte Bereiche mit ausreichender Bestockung sollten nur wenig gefördert werden, daher werden diese Bereiche mit weniger Stickstoff versorgt.
Achtung: ein schlecht entwickelter Bestand kann auch aufgrund eines sehr sandigen Bodens und eines trockenen Frühjahrs entstehen! Ursache hierfür ist eine gehemmte Mineralisation aufgrund von Wassermangel, ein Bestandesausgleich durch eine erhöhte Düngermenge funktioniert hier nicht!
Diese Bereiche müssen gesondert behandelt und die Mengen konsequent verringert werden, um auch eine Überdüngung und mögliche Nitratauswaschung zu verhindern.
Zweite N-Düngergabe bei Getreide
Ziel der 2.Düngung ist eine weitere Bestandeshomogenisierung, sofern möglich und sinnvoll. Für den Eingriff in die Bestandesdichte ist hier der Zeitpunkt mehr entscheidend als die absolute Höhe. Zielführend ist eine konstante bis moderat, variable Düngung.
Dritte N-Düngergabe bei Getreide
Zum Zeitpunkt der 3.Düngung (EC39) besteht die höchste Korrelation zum späteren Ertrag. So ist es möglich, die noch notwendige Stickstoffmenge für den zu erwartenden Ertrag aufzudüngen und eine ausgeglichene Bilanz zu erreichen.
Basis für die Kartenerstellung der 3. Düngergabe ist ein aktuelles Satellitenbild kurz vor der Düngung. Auf Grund dieser Indexwerte kann, wie schon erwähnt, auf die zu erwartende Ertragsverteilung und den Nährstoffbedarf geschlossen werden.
Von diesem Gesamtnährstoffbedarf werden nun die bisher gedüngten Mengen abgezogen und der Rest soll bei der letzten Düngergabe ausgebracht werden. So wird an den sehr gut entwickelten Stellen wesentlich mehr gedüngt , da hier bisher durch die gute Entwicklung am wenigsten gedüngt wurde, aber der Bedarf aufgrund der hohen Ertragserwartung am höchsten ist.
In den schlechter entwickelten Teilbereichen oder auf Minderertragsstellen kann und soll die Menge gezielt reduziert werden, da hier kein oder wenig Bedarf besteht.